Die Bracket Klassen sind in Hockenheim traditionell stark besetzt. Dieses Jahr trifft das für Pro ET mit 37 Entrys immer noch zu.
In Super Pro ET fanden sich gerade einmal 18 Teams ein, um den Sieger auszufahren. Das Feld ist aber sehr hochklassig, von daher passt es. Zehn der 18 Teams sind in der DRU Challenge eingeschrieben.
Für die Klasse Extreme Outlaw dieses Jahr die Premiere in Hockenheim. It´s a long way to the top, aber jetzt sind sie voll dabei. Mit 6 Teilnehmer ein recht beachtliches Teilnehmerfeld, da können sich manch andere Klassen ein Vorbild nehmen - weiter so.

VS 00059VS 00462VS 00503

Drei Qualiläufe waren es am Ende, da am Freitag der Vormittag verregnet war fiel einer der kostbaren Läufe aus. Trotz 3er Top Fuel Zeiten und 5er Pro Mod Zeiten kamen einige Teams mit der Strecke erst am Samstagnachmittag, Sonntagmorgen zurecht, so wie auch bei den Pro Stockern. Das hinderte Jens Könnecke aber nicht, einen perfekten Lauf mit + 0.000 Sekunden abzuliefern. Der Top Qualifyer war ihm und seinem Team aus Aurich sicher. Pustekuchen. Erich Mathis vollführt dieses Kunststück in der letzten Qualirunde ebenfalls. Nun aufgemerkt. Ich dachte immer, wer die Zeit zuerst fährt, der bleibt vorne, aber erneut Pustekuchen. Ich wurde aufgeklärt, dass in so einem Fall die höhere Geschwindigkeit im Ziel den Ausschlag gibt, so wie in den Super Klassen. Also, Mathis aus der Schweiz im hellblauen Bel Air vor Könnecke im gelben Oldsmobile.

In der Quali gab es einige schöne Burnouts, die vom Publikum lautstark bejubelt wurden. Das freut mich immer sehr, dass die Zuschauer nicht nur die „großen“ Klassen abfeiern, sondern durchaus anerkennen, wenn etwas Schönes, Schnelles passiert. Zu erwähnen wäre noch der TTK Golf von Markus Welte. Die gelbe Bombe ist mir sehr positiv in der Nennliste aufgefallen. Das Team ist schnell, hat den weltweit schnellsten Golf in ihren Reihen. Nicht unbedingt ein Bracket Car, aber was solls. Quali eins, Dial in 7.3 Sekunden. Ist klar, ne. Der Burnout hat dem Rennwagen erst einmal die Aufmerksamkeit der Tribühne gesichert. Als die Kiste dann mit 7.5 Sekunden, auf über 300 Klamotten im Ziel war, da tobte das Stadion das erste Mal so richtig an diesem Wochenende. Hut ab, wohlverdient. Die Mannschaft musste sich im weiteren Verlauf des Wochenendes mit der Reparatur des Motors beschäftigen, um dann in der ersten Rennrunde wieder anzutreten, schied dann aber gegen den Bracket Fuchs Frank Römer aus. Ich würde mich freuen wenn die Klasse Sports Compact (die für diese Gölfe, Audis, …) gegründet wurde, teil der Nitros werden würde, oder sich zumindest mehr so gut gebaute „Tuning Kisten“ unter die V8 Fraktion mischen.

Ansonsten waren die ersten 11 Fahrzeuge alle im +0.0xx Sekunden Bereich Qualifiziert. Nach drei Läufen, auf einer Strecke, die man jedes Jahr erst wieder frisch kennen lernen muss.

Zum Rennen:

VS 09790VS 01265VS 09810

Pro ET:

37 Fahrer und Fahrerinnen maßen sich in einem fairen Wettbewerb. 34 hatten es nach den drei Qualiläufen auf die Qualiliste geschafft. Die Liste der Ausfälle war recht lang. Willinger mit technischem defekt, ebenso Team Laturna Motors in Person von Vater Dirk. Jill Kemp, im Kemp Familien Käfer musste krankheitsbedingt abreisen, gute Besserung auf diesem Weg. Will Clark aus England kam nicht mal erst durch den französischen Zoll, also er und das Team schon, nach einer Ewigkeit an der Grenze, mit zurückschicken nach England und das Auto dort lassen, war es tatsächlich das einzige Team von der Insel, die den Weg nur ohne Renngerät geschafft haben. Brexit Nachwehen, die Dokumente/Papiere waren die gleichen, wie bei den übrigen Britischen Teams. Jammerschade. Hoffe da ändert sich etwas in der Zukunft.

Geuß im historischen Opel GT (ehemals Familie Morris), Glanzmann, Heller und Habermann sind die ersten vier. Die letzten vier sind Rilana Dold, Martin Weikum, sowie Philip Daud und Dirk Kunold. Drei US Cars und ein Käfer, drei Herren und eine Dame. Im ersten Halbfinale pennt Martin Weikum, zigfacher Gewinner in dieser Klasse mit seinem goldenen Camaro gegen Rilana in ihrer roten Corvette. Im Ziel dann ein Lauf mit double Breakout, den Rilana für sich entscheiden konnte. Im anderen Halbfinale dann Philip Daud mit Rotlicht gegen den Käfer von Team Kunold. Im Finale dann das epische Duell, Käfer gegen US Car und Männlein gegen Weiblein, mit einem knappen Ausgang. Rilana besser an der Ampel, leider mit 0.007 Sekunden unter Index, Somit gewinnt seit Ewigkeiten mal wieder ein Käfer bei den Nitros. Gratulation an beide, denn Pro ET war ein sehr wettbewerbsfähiges Haifischbecken.

VS 09191VS 00724VS 01510

Super Pro ET:
Lee Huxley setzt sich ganz knapp gegen den Top Qualifyer Erich Mathis durch. Alex Halter verpennt den Start gegen Franz Aschenbrenner. Er liegt an der Ampel schon über zwei Zehntel zurück, eine Welt im Bracketracing. Franz bricht aber um 0.003 Sekunden aus und gibt die erste Runde an Alex. That‘s Racing. Gerhard Dold in der blauen Corvette musste nach dem Burnout aufgeben und so zog Burfeindt in Runde zwei ein. Römer gewinnt wie erwähnt gegen Welte und Jens Könnecke setzt sich mit einer Mörder RT von 0.009 Sekunden gegen Oliver Petzold vom Team Schumann in der Roadster Corvette durch. Mike Bruckmüller verliert den Lauf (nach einem erneuten Monster Burnout, der die Zuschauer das erste Mal am Tag in Wallung kommen ließ) an der Ampel, bzw Schneebeli war da viel schneller und gewinnt. Robert Gassner verliert durch Rotlicht (0.004 Sekunden) gegen Marc Coulsell vom Limited Funz Racing Team aus England. Die Briten bringen einen bildhübschen Slingshot an die Ampel. Alain Dürr gewinnt sein Duell gegen Herrn Nold an der Ampel.

Runde zwei: Alex Halter im schwarzen NOS Roadrunner setzt sich gegen Lee Huxley durch, der immernoch mit kleinen Gremlins im Mustang zu kämpfen hat. Frank Römer setzt sich gegen Christoph Burfeindt durch, der an der Ampel zu spät, im Ziel zu schnell kommt. Könnecke gegen Schneebeli war dann irgendwie ein Aufreger. Jens im gelben Olds wurde an der Ampel schon vor dem Start mit einem Rotlicht bedacht. Ratlose und angesäuerte Gesichter beim Team, man war sich keines Fehlverhaltens bewusst. Offiziell war es ein Autostart time out, sprich das Team brauchte zu lange, um sich zu stagen. Nach Teaminterner Videoanalyse konnte man immer noch nicht erkennen wo man einen Fehler gemacht hat. Autostart kann man nicht unbedingt mit dem VAR im Fußball vergleichen. Nur soweit, dass Technik ein stückweit den Menschen ersetzt, ergänzt, um bessere Entscheidungen zu treffen, im Sinne der Fairness im Sport. Ich bin mir in diesem Fall aber überhaupt nicht sicher, ob die Entscheidung so der Fairness diente. Es tat mir auf jeden Fall sehr Leid für die Vorjahressieger, die „einen guten Lauf hatten. Es fühlte sich alles gut an, waren im Flow, da hätten wir weit kommen können“, so Jens später am Tag. (Edit, nach weiteren Videoanalysen ist Jens wohl wieder aus dem Stage herausgerollt, zumindest ging die Stage Lampe aus, somit ein Autostart Rotlicht…trotzdem doof). Coulsell setzt sich gegen Alain Dürr durch, der ein dickes Rotlicht fuhr. Dürr hatte die Chance sich in der DRU Challenge näher an den Führenden Angel Romero heranzuschieben, der erst wieder in Santapod an den Start geht.

Halbfinale: Halter gegen Römer, zwei DRU Challenge recken. Römer mit fantastischer 0.008 Sekunden RT, und mit 0.02 Sekunden Breakout. Halter im Finale. Schneebeli in der Betsy Blue gegen Coulsell im Slingshot. Ganz enge Kiste. 0.003 Sekunden haben den Engländer gewinnen lassen. Ein Wimpernschlag, viel zu lang um diese Zeitspanne zu messen. Wahnsinn.

Finale, Halter gegen Coulsell. Die Kiste ging eindeutig in die Schweiz, Coulsell hatte alle Hände voll zu tun, um den Slingshot in der Bahn zu halten, Halter brach nicht aus. Victory, Schweiz, Congraz und alles.

VS 00464VS 00497VS 01705

XO:
Mit 6 Fahrern in die Qualifikation, und anschließend im Cannonball Modus Punkte sammeln bis zum Schluß, das ist hier die Devise.
Letztendlich standen sich Thomas Ranft im turbogeladenen schwarz rotem Camaro und Micha Vogt im Chevrolet Nomad mit Kompressor im Finale gegenüber, dass dann am Ende der Viertelmeile Thomas für sich entschied.
Gratulation an Sieger Thomas Ranft und Runner up Micha Vogt.

Ganz großes Kino wieder einmal an diesem Wochenende.
Wir sind nächstes Jahr wieder dabei.
Doch zunächst steht die Meisterfeier, unsere legendäre "End of Season Party" auf dem Tablett.
Save the Date - am 21. Oktober in Bad Kissingen, werden die Challengesieger geehrt und alle, die kommen, feiern gebührend mit - wie immer.
Ihr seid herzlich eingeladen.
Die offizielle Einladung folgt in Kürze.


Text: Markus Münch
Senf dazu: Jonny Niesner
Fotos: Roland Schenker und Volker Siefert